Korrosionsbeständigkeitsanalyse von 316L-Rohrböden

Durch die Zugabe von Molybdän (2-3%) weist der 316L-Rohrboden in chloridhaltigen Umgebungen eine deutlich verbesserte Lochfraßbeständigkeit auf. Sein PREN-Wert ≥ 25 ermöglicht die Beständigkeit gegen Meerwasser und schwach saure Medien. Nach der Lösungsglühung der austenitischen Struktur führt die Auflösung von Karbiden zu einer Verringerung der Anfälligkeit für interkristalline Korrosion.

In der Petrochemie kann der 316L-Rohrboden 10%iger Schwefelsäure und alkalischen Lösungen unter 50°C standhalten, aber hochkonzentrierte Schwefelsäure (≥ 60°C) kann zu selektiver Korrosion der Korngrenzen führen. Im Schweißbereich muss die Zwischenlagentemperatur ≤ 150°C gehalten werden, um die Ausscheidung der σ-Phase zu vermeiden.

In der Praxis ist die Verwendung in Verbindung mit kathodischem Schutz oder Passivierungsbehandlung (z. B. Salpetersäurepassivierung) erforderlich. In Cl⁻-haltigen Medien wird empfohlen, die Einsatztemperatur auf ≤ 60°C zu begrenzen, da sonst leicht Spannungsrisskorrosion (SCC) auftreten kann.